Nachdem sich der Träger des alternativen Nobelpreises Prof. Succow in die Debatte um den „Wiecker Schlag“ einmischte und für den Erhalt dieser einzigartigen innerstädtischen Natur- und Kulturlandschaft warb, haben die Apologeten des schwarzen Blocks in der Greifswalder Bürgerschaft die örtlichen Interessenvertretungen der Handwerker und des Baugewerbes mobilisiert.
Wie sich das Vorgehen doch ähnelt. Gegen nachvollziehbare Gründe, die gegen eine von den CDU gewolltes Projekt vorgebracht werden, setzt man die weltweite Finanzkrise und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Selbst dann, wenn diese fragwürdigen Baumaßnahmen anderen zukunftsweisenden Projekten, wie den ambitionierten Klimaschutzzielen, die wirklich das Renommee Greifswalds heben könnten, entgegensteht.
Egal was es kostet, welche Auswirkungen diese Vorhaben auf Mensch und Natur haben, wenn sich die Mannen um Malermeister Hochschild etwas auf die Fahnen geschrieben haben, sind sie rationalen Argumenten gegenüber nicht zugänglich. Dann will man Seit` an Seit`, auf ein Gelingen hoffend, mit den Lobbyverbänden in eine fragwürdige Zukunft schreiten und scheut sich nicht einmal davor, Absurditäten in die Welt zu setzen.
So war es bei der gemeinsamen Demonstration von CDU-Wirtschaftsrat, Unternehmerverband und Kreishandwerkerschaft und so wird es vermutlich auch am Montag auf der Bürgerschaftssitzung sein, wenn die Lobbyisten um das Wort bitten.
Mit einer Entscheidung gegen den Investor, orakeln die Vertreter des Baugewerbeverbandes, würde den Greifswalder Bemühungen auf die Kreisgebietsreform Einfluss nehmen zu können entgegenwirken. Den Zusammenhang kennen vermutlich nur die Verfasser des Briefes selbst.
„Auch aus ökologischer Sicht erscheint uns das Vorhaben „Wiecker Schlag“ sinnvoll.“, schreibt die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft. Die Zerstörung einer intakten Landschaft mit einem CO2-speichernden Niedermoor aus ökologischer Sicht zu begründen, scheint dem Script einer Büttenrede zu entstammen. Bar jedweder Rationalität, ist die laienhafte Lobbyschar dennoch ernstzunehmen.
Über die Vehemenz, mit welcher der schwarze Block nun versucht das fragwürdige Projekt durch die Instanzen zu peitschen, darf man schon verwundert sein und könnte sich fragen, ob ein Zusammenhang zwischen diesem besonderen Engagement und den bevorstehenden Wahlkämpfen besteht. Aber dies werden wir, wie in den vergangenen Wahlkämpfen auch, wohl nicht erfahren. Denn wie der gewichtige Kanzler der Einheit, hüllt auchdie örtliche CDU den Mantel des Schweigens über ihre Spender. Wäre auch zu fatal, wenn die Wählerinnen und Wähler erfahren könnten, wessen Lied da gesungen wird.