Sehr zum Verdruß der anwesenden Investoren entschied die Bürgerschaft, wenn auch knapp mit 19 Stimmen gegen die Aufstellung des Bebauungsplanes.
Wie hatte sich Bausenator Ahrenskrieger vorher bemüht, den Abgeordneten das Vorhaben schmackhaft zu machen. Dabei griff er tief in die Mottenkiste. Mit Matrikeln aus der Zeit der schwedischen Besatzung, einem Gemälde von 1798 versuchte er darzustellen, dass diese Maßnahme quasi eine Art Renaturierungsmaßnahme sei, die in etwa den Zustand des Geländes herstellen würde, wie er um 1850 bestanden habe. Zudem, so der ranghohe städtische Bedienstete, würde die vorhandene, schützenswerte Flora durch die ohnehin drohende Verrohrung des Geländes in Bälde der Vergangenheit angehören. Als könne der Teufel nur mit dem Beelzebub ausgetrieben werden, wurde dann noch das Menetekel einer verlängerten Koitenhäger Landstraße, mit einer über den Ryck führenden 40 m hohen Brücke an die Wand gemalt.
Die ablehnende Haltung von Bündnis90/Grüne war klar und eindeutig. Erfreulich diesmal, die Sozialdemokraten, die auf bereits lange überplante Bebauungsgebiete verwiesen, ließen sich diesmal nicht von ihrem Kooperationspartner auseinanderdividieren und votierten einstimmig gegen die Vorlage.
Auf der Bürgerschaftssitzung hat sich gezeigt, wer tatsächlich mit „Herz und Verstand für Greifswald“ Politik macht. Die örtliche CDU, die diesen Slogan für sich vereinnahmt, war es jedenfalls nicht.