Über die von Ex-CDU-Mann Norbert Kühl erhobenen Spendenvorwürfe gegen die Verantwortlichen des CDU-Kreisverbandes, berichtet das investigative
Hochglanzmagazin „Stadtgespräch“ in seiner neuesten Ausgabe. Wer allerdings auf Aufklärung der möglichen Spendenaffäre hofft, wird enttäuscht. Aber es stellen sich Fragen und die Zweifel an der Darstellung der CDU erhalten neue Nahrung.
Nach einer von CDU-Staranwalt Hardtke verbreiteten Presseerklärung vom 19. Mai soll Norbert Kühl der Werbegrafikerin Rexin 1.000,- DM als eine Art Aufwandsentschädigung für mehrere Entwürfe gezahlt haben. Die Werbegrafikerin hat über diesen Betrag ordnungsgemäß Rechnung gelegt, schreibt Hardtke. Nach Zahlung des Rechnungsbetrages wollte Kühl, so ist der Presseerklärung zu entnehmen, die von der Werbegrafikerin gefertigten Entwürfe nutzen. Diese, wie Hardtke es formuliert, unfertigen Produkte wurden Kühl aber nicht zur Verfügung gestellt.
Der letzte Punkt zumindest deckt sich mit Kühls zeitungsöffentlicher Aussage, „Ich habe dafür (seine Zahlung von 2.500,- DM) nie eine Gegenleistung erhalten.“
Die Werbegrafikerin, die für die CDU zur Bürgerschaftswahl antritt, präsentierte dem lokalen Hochglanzmagazin eine Rechnung vom 14.05.2001 über 1.368,80 DM und nicht, wie zuvor behauptet, über 1.000,-DM. Widersprüchlich ist auch die Darstellung zur Nutzung der Entwürfe durch Norbert Kühl. „Nach vorzeitiger Beendigung der Auftragsbearbeitung hat sie Herrn Kühl alle Entwürfe zur Verfügung gestellt und auf seinen Wunsch hin sämtliche Daten gelöscht, damit sie diese nicht anderweitig verwenden könne, worauf Herr Kühl damals Wert gelegt hat und nur unter dieser Bedingung bereit gewesen ist, ihre Rechnung zu akzeptieren“, darf man nun lesen.
Wenn die CDU-Granden nicht endgültig ihre Glaubwürdigkeit verlieren wollen, sollten sie noch vor der Kommunalwahl den Spendenvorwurf – der dem Szenario der Schelsky-Adam Affäre gleicht – aufklären.
Es geht um mehr als nur um die Fleischtöpfe der Macht, an denen sich die CDU-Herrschaften seit fast 20 Jahren laben. Doch dies, weil der aus den Näpfen aufsteigende Geruch vermutlich die Sinne benebelt, scheinen die Mannen um Hobbypolitiker Liskow nicht erkennen zu wollen oder zu können.
Ich frage mich aber auch, wie glaubwürdig die Darstellung des Herrn Kühl ist, denn dieser behauptete ja erstens, 2500 DM gezahlt zu haben, und zweitens, diese Zahlung sogar belegen zu können.
Gruß Jason