Wir denken weiter:
SOLIDARITÄT MIT STUTTGART
Schwabenstreich in Greifswald
Samstag, 9. Oktober 2010, 14 Uhr
Greifswald, Marktplatz (Ecke Fleischerstraße)
Größenwahn wohnt überall!
Deswegen treffen wir uns diesmal aus naheliegendem Grund vor der Alten Post.
Der breite und friedliche Protest in der letzten Woche war ein großartiger Erfolg. In dieser Woche soll nun erneut ein bundesweites Zeichen gesetzt werden gegen eine arrogante, bürgerferne Politik, die auch dann an größenwahnsinnigen Projekten festhält, wenn deren Scheitern längst klar geworden ist.
Noch hat es keine Entschuldigung für den brutalen Polizeieinsatz vom Donnerstag vergangener Woche gegeben. Weiterhin wollen die Befürworter eines unsinnigen Vorhabens dieses weiter gegen wohlbegründete Kritik und bessere Alternativkonzepte durchsetzen.
Neben der Forderung nach einem sofortigen Bau- und Vergabestopp im konkreten Fall steht für uns auch eine grundsätzliche Kritik an den intransparenten und bürgerfernen Verfahren bei Planung von Großvorhaben auf der Tagesordnung. Damit weisen die Aktionen in Stuttgart und anderswo weit über einen bestimmten Fall hinaus. Auch Greifswald hätte sich durch eine bessere Bürgerbeteiligung bei Großvorhaben in den vergangenen Jahren viele unnötige Ausgaben ersparen können: Die unterirdischen Durchgangsbahnhöfe Greifswalds heißen „Dompassage“, „Tiefgarage“, „Bahnparallele“, „Stadthalle“ und „Technisches Rathaus“!
Daher: Oben bleiben!
Informationen zur Aktion können außerdem hier nachgelesen werden.
ich finde es schwierig mich damit anzufreunden, vielleicht nicht „gegen alles“ aber doch „gegen vieles“ zu sein.
natürlich sehe ich, dass es einen zusammenhang zwischen s21 und greifswald gibt. die systematische verteuerung zuvor günstiger verabschiedeter projekte zieht sich durch alle lande.
aber ich glaube nicht, dass man daher alle im beitrag genannten projekte in einen topf werfen kann. über die bahnparallele fällt mir zunächst nichts schlechtes ein. vielleicht ist das auch bei anderen projekten so?
kurz: ich hoffe, dass es differenziert zugehen wird.
Bei der Diskussion zur Bahnparallele konnte ich zwei Argumente ja immer nachvollziehen: Zum einen die komische Linienführung der Stadtbusse, um die Bahnübergänge zu vermeiden, zum anderen Verzögerungen für Rettungsdienste. Was allerdings herauskaum, scheint mir nicht die ideale Lösung der Probleme zu sein. An einer wirklichen Umstrukturierung des Busverkehrs besteht nur wenig Interesse und die Schaffung zusätzlicher Umwege und Gefahrenstellen für Radfahrer ist ein Unding. Und Folgen für die Abwassersituation wurden möglicherweise nicht ausreichend berücksichtigt.
Es geht uns auch darum, darauf hinzuweisen, dass in der Planung größerer Bau- und Infrastrukturvorhaben der gesamte Problemlösungsprozess nicht transparent und logisch nachvollziehbar abläuft. Das betrifft alle für Greifswald angeführten fünf Beispiele. Dass die Vergleichbarkeit untereinander an Grenzen stößt, ist dabei klar.