Kein Rückgang beim Kfz-Verkehr in der Fußgängerzone

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN will sich nicht damit zufrieden geben, dass die Zahl der PKW und Lieferwagen, die unerlaubterweise durch die Fußgängerzone fahren, immer mehr wird und nichts zum Schutz der Fußgänger getan wird.

Aus diesem Grund traf sich vergangene Woche das Bürgerschaftsmitglied Frauke Fassbinder mit dem zuständigen Mitarbeiter der Verwaltung, Dieter Schick. In dem Gespräch ging es vor allem darum, wie mit zusätzlichen Pollern die Zufahrt in die Fußgängerzone unterbunden werden kann.

Eine entsprechende Anfrage der Fraktion im vergangenen Jahr war von der Stadtverwaltung so beantwortet worden, dass die Anbringung versenkbarer Poller an allen Zufahrten zur Fußgängerzone die Stadt über 200.000 Euro kosten würde.

Das ist eine enorme Summe. Wir wollen gemeinsam versuchen, sie auf ein Maß zu senken, das sich der städtische Haushalt im kommenden Jahr leisten kann. Dazu sollen nun alle Betroffenen an einen Runden Tisch geladen werden, um zu überlegen, wo Poller sinnvoll und nötig sind. Wir erhoffen uns davon ein Ergebnis, das zeigt, dass die Anbringung weiterer Poller deutlich kostengünstiger möglich ist. Denn es muss dringend etwas geschehen. Die Fußgängerzone muss außerhalb der erlaubten Lieferzeiten endlich wieder den Fußgängern vorbehalten sein.

Stefan Fassbinder
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15 Kommentare bei „Kein Rückgang beim Kfz-Verkehr in der Fußgängerzone“

  1. Noch so ein unfassbar wichtiges Thema, das Greifswalds Kommunalpolitik mit Sicherheit sehr bereichern wird…

    1. Stefan Fassbinder sagt: Antworten

      Eltern können nicht ihre kleinen Kinder in der Fußgängerzone springen lassen, da sie befürchten müssen, dass diese unter die Räder kommen. Ältere Menschen fühlen sich von Lieferwagen bedrängt, die ihnen dicht auf den Fersen in der Fußgängerzone folgen. Wer weder kleine Kinder noch eine Oma hat, den muss das nicht kümmern. Für die anderen geht es um ein Stück Lebensqualität.

  2. Wie wäre es denn damit, die Sicherheit der Passanten durch eine verstärkte Kontrolle der wild durch die Fußgängerzone sausenden Radfahrer zu befördern? Da gäbe es einiges zu tun…

    1. Stefan Fassbinder sagt: Antworten

      Natürlich habe ich auch keine Lust, von einer Radfahrerin, einem Radfahrer über den Haufen gefahren zu werden. Es gibt aber einen Unterschied: Bei den Radfahrerinnen und Radfahrern führt die Polizei regelmäßig Kontrollen durch. Beim Kfz-Verkehr sieht sie sich anscheinend dazu nicht in der Lage.

  3. Verfügt diese Stadt nicht über ausfinanzierte Ordnungshüter, die über einen definierten Zeitraum verstärkte Kontrollen durchführen und Bußgelder verhängen? Ein paar Überstunden kosten sicher weniger als die Poller.

    1. Stefan Fassbinder sagt: Antworten

      Genau das war auch der erste Vorschlag der GRÜNEN Fraktion: Kontrollen durch Polizei oder Ordnungsamt. Immerhin handelt es sich um die Durchsetzung geltenden Rechts.
      Allerdings sehen sich weder das Ordnungsamt oder andere Teile der Stadtverwaltung, noch die Polzei dazu in der Lage. Daher kommt die Idee mit den Pollern.

  4. 200.000 Euro für Poller, die sich ein- und ausfahren lassen? Nee danke, ich nehme dann doch lieber die Diagonalquerung…

    1. Stefan Fassbinder sagt: Antworten

      Niemand will 200.000 Euro für Poller ausgeben. Genau aus diesem Grund soll es eine Runde geben, die untersucht, wo wirklich Poller notwendig sind.
      Die GRÜNE Fraktion hat wie eine Löwe für die Diagonalquerung gekämpft. Leider gab es dafür in der Bürgerschaft bei der letzten Haushaltsabstimmung keine Mehrheit.
      Wir greifen das gerne für den Haushalt 2012 wieder auf. Das hat aber nur Aussicht auf Erfolg, wenn der politische Druck für die Diagonalquerung dieses Mal stärker ist als der gegen die Diagonalquerung. 2010 hat die öffentliche Debatte dazu geführt, dass nicht nur die CDU, sondern auch Mitglieder der FDP, Linken und der Bürgerliste gegen die eigentlich schon verabredete Diagonalquerung gestimmt haben.

  5. aber die polizei fährt doch in ihrem lustigen bus gern nachmittags durch die fußgängerzone streife, um dem kfz-verkehr einhalt zu gebieten.

    außerdem kann dann der beifahrer-beamte aussteigen und auch noch im gummibärenland (heisst der laden so?) „nach dem rechten zu sehen“.

  6. Leute, kümmert euch doch mal bitte um wirkliche und leicht lösbare Probleme. Um die Fußgänger und Radfahrer, die den Hansering an der neuen Brücke überqueren wollen. Man könnte auch mal den Absatz zum Sandstreifen unmittelbar an der Brücke begradigen, ehe sich da jemand hinpackt. Um die Fußgänger und Radfahrer, die über die Bahnhofstraße wollen, seitdem Tempo 30 dort aufgehoben ist. Um die Schulkinder an der Bushaltestelle (die wegen der Werbetafeln viel zu dicht an der Straße steht), die nicht darauf gefasst sind, dass Autofahrer den Busstreifen als verlängerte Rechtsabbiegespur zur Gützkower Straße benutzen und nochmal richtig auf den Pinsel treten, weil gerade grün ist. Um den Verkehr, der seit Monaten die Wiecker Brücke kaputtfährt, weil niemand die Erlaubnisse kontrolliert. Wären das nicht Themen für eine grüne Bürgerschaftsfraktion?

    Stattdessen Poller für einen Innenstadtbewohner…
    Oh Mann…

    1. Stefan Fassbinder sagt: Antworten

      Bei den Pollern geht es nicht um den Schutz der Innenstadtbewohner, sondern um den der Nutzer der Fußgängerzone.
      Sowohl das Greifswalder Bündnis für Familie als auch die GRÜNE Fraktion kämpfen seit Jahren dafür, dass in der Stadt mehr Zebrastreifen angebracht werden. Die Querung des Hanserings an der Hafenbrücke und der Bahnhofstraße gehören dabei zu den wichtigsten Stellen. Aber wir rennen hier gegen Wände. Es war noch nicht zu klären, ob die Bremser in der Stadtverwaltung oder bei den Landesbehörden sitzen.
      Ebenso ist es uns unverständlich, dass an der Wiecker Brücke keine Kontrollen möglich sein sollen. Wir haben das angemahnt. Die Zustände dort sind untragbar. Es wurden schon Fußgänger über den Haufen gefahren.

  7. die Fußgängerzone? Hat Greifswald tatsächlich nur eine? Und welche ist das? Schuhhagen bis Markt? Dann muss ich aber sagen, dass ich dort noch nie Probleme mit Autos hatte. Sehr wohl aber mit studentischen Radfahrern.
    Sich Gedanken um ein Scheinproblem zu machen, das mit 200.000 Euro dazu noch jenseits von gut und böse liegt,.. Vertane Zeit.

  8. @edward:

    aus eigener beobachtung machen studentische radfahrer nicht mehr oder weniger richtig als die andern.

  9. Erst waren die Ideen abgehoben, jetzt sind sie hochgeflogen…

    Fast täglich fährt ein orangenfarbenes Fahrzeug der Stadt die FuZo runter. Vermutlich die Mitarbeiter der Wiesenmähtruppe…
    Vielleicht sollten die Grünen erst mal die Stadtverwaltung selbst überzeugen diese Route zu meiden.
    Die Seitenstrassen bieten keine Möglichkeit zum Wenden grösserer LKW. Soll die Innenstadt noch weiter verkümmern?
    Und solange nicht auf die Radfahrer geachtet wird bleibt es eh eine Farce, von wegen Sicherheit. Von wegen Kontrollen. Das sind Begrüssungsposten der Polizei. Jedenfalls funktioniert ein einfacher Apell, an die Vernunft des Radlers, in der Masse nicht spürbar.

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