Neubau Kollwitz-Grundschule: GRÜNE fordern Architektenwettbewerb

Ein stadtbildprägender Bau und eine Schule brauchen innovative Lösungen. Energiekosten im Blick behalten

Im September letzten Jahres beschloss die Bürgerschaft Abriss und Neubau der Kollwitz-Grundschule. Die dafür beantragten Fördermittel wurden am Jahresende vom Land in Aussicht gestellt. Nun ist es Zeit für die nächsten Schritte. Bei einem Bau dieses finanziellen Volumens ist ein Architektenwettbewerb üblich. Doch es ist keiner vorgesehen.

Wir haben zu unserer Verwunderung von der Stadtverwaltung erfahren, dass die Planungsphasen 1 – 3 bereits an ein Architektenbüro vergeben wurden. Das ist durch den Bürgerschaftsbeschluss nicht gedeckt. Wir haben eine Sanierungsvariante beschlossen, um die Höhe der zu beantragenden Fördergelder festzulegen. Das hat nichts mit einem Architektenentwurf zu tun.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bringen deswegen einen Beschluss für die Durchführung eines Architektenwettbewerbs für den Neubau der Kollwitz-Grundschule in die nächste Ausschussrunde ein.

Da es sich bei dem Neubau um einen Stadtteil prägenden Bau handelt, ist ein Architektenwettbewerb notwendig. Dieser soll nicht nur eine gute architektonische Lösung, sondern auch geringe Energie- und Bewirtschaftungskosten im Blick haben. Der Erhalt des historischen Gebäudes Ecke Friedrich-Loeffler-Straße / Knopfstraße soll zumindest geprüft werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt für den Architektenwettbewerb ist das Raumkonzept. Die Umsetzung inklusiven Unterrichts richtet an Schulräume neue Anforderungen. Diese müssen beim Neubau einer Grundschule unbedingt erfüllt sein, um nicht in Kürze wieder nachbessern zu müssen. Deswegen müssen die Nutzer des Gebäudes, in diesem Fall die Schulkonferenz, in die Planungen von Vorneherein einbezogen werden.  „Wir erwarten die Vorlage eines mit der Schule abgestimmten Raum- und Nutzungskonzept im Bildungsausschuss.“

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN können nicht nachvollziehen, warum sich Fehler, die beim Technischen Rathaus schon gemacht wurden, wiederholen. Warum werden Planungsphasen vergeben, bevor ein Nutzungs- und Raumkonzept vorliegt? Warum wird die Bürgerschaft nicht über alle Schritte informiert? Warum soll es schon wieder keinen Architektenwettbewerb geben?

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hatten bereits für den Umbau der Alten Post einen Architektenwettbewerb gefordert. Die Bürgerschaft lehnte dies aus Kostengründen ab. Welche hervorragende und innovative Lösungen ein Architektenwettbewerb hervorbringen kann, haben wir bei den Planungen zum Stadtarchiv gesehen. Diese Chance darf sich die Stadt an dieser städtebaulich bedeutsamen Stelle nicht vergeben. Zudem rechnet es sich nach aller Erfahrung auch.

Stefan Fassbinder
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