Der CDF-Blick und die Windkraftanlagen

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Bündnisgrüner Kreisverband stellt sich hinter Greifswalder Oberbürgermeister

Die zweite Änderung des Regionalen Raumentwicklungsprogramms Vorpommern (RREP) wurde im Juni im Regionalen Planungsverband entwickelt. Den Vorsitz der Verbandstagung hatte zu dieser Zeit der damalige Greifswalder Oberbürgermeister Dr. Arthur König (CDU) inne. Mit der Änderung reagiert der Regionale Planungsverband Vorpommern (RPV) auf die Herausforderungen der Energiewende. Der RPV unter Arthur König ging davon aus, dass die südlich der Stadt gelegenen Eignungsgebiete keine unzumutbare Beeinträchtigung der nördlichen Stadtsilhouette mit sich brächten.

„Zunächst muss richtig gestellt werden, dass keines der Eignungsgebiete in Konflikt mit dem Caspar-David-Friedrich-Blick gerät“, merkt Torsten Wierschin, für die Bündnisgrüne Bürgerschaftsfraktion im RPV und Vorstand von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN des Kreisverband Vorpommern-Greifswald, an. „Denn dieser zeigt die Stadt vom Neuen Friedhof aus. Hier geht es aber um die Stadtsilhouette von Norden aus gesehen, die gerade im Bereich der Stralsunder Landstraße ohnehin schon von alten Alleebäumen weitgehend verdeckt ist.“

„Der Beschlussvorlage liegen Höhenprofile der neuen Eignungsgebiete im Bezug zu den Kirchen der Stadt bei, die ein falsches Bild suggerieren. Die Längenachs ist im Vergleich zur Höhenachse um das einhunderfache verkürzt dargestellt. Dadurch wird die Sichtachse natürlich unrealistisch verzerrt. Die so dargestellte Dominanz der Windkraftanlagen (WKA) wird es so nicht geben“, so der Vorstandsprecher weiter. „Selbstverständlich müssen die denkmalschutzrechtlichen Belange auch hier berücksichtigt werden. Doch das ist mit der Änderung der Eignungsgebiete erfolgt.“

“Drei der vier Gebiete sind im Bestand mit WKA bebaut und stellen lediglich eine Erweiterung entlang der Autobahn dar.” erläutert der Sprecher. “Das ist eine sehr begrüßenswerte Mischnutzung von Flächen, die bereits verlärmt sind. Deshalb folgte die Verbandsversammlung hier der Empfehlung des Vorsitzenden des RPV, Dr. Arthur König, der Erweiterung zuzustimmen.”

“Für das vierte Gebiet wäre eine nach DIN-Standard genormte Visualisierung der immerhin 15 Kilometer entfernten WKA denkbar, wie es etwa in Warnemünde für die dortigen Off-Shore WKA vorgenommen wurde.” so der Sprecher. “Grundsätzlich sind aber bautechnische Parameter wie etwa die WKA-Höhe nicht als Elemente der Raumplanung zulässig.”

Wierschin kritisiert scharf: „Das ursprüngliche Ausbauziel, zwei Prozent der Fläche Vorpommerns als WKA-Eignungsgebiete für die Energiewende auszuweisen, verfehlen wir bereits weit. Nicht einmal ein Prozent werden wir erreichen. Wer sich deshalb der Erweiterung von WKA-Eignungsgebieten entlang von verlärmten Hauptverkehrsachsen entgegen stellt, solle sagen, wie ernsthaft Klimaschutz in Vorpommern tatsächlich gemeint ist.“

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hält die negative Stellungnahme der Stadt daher für übertrieben und setzt sich für eine weniger restriktive Position ein.

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