Pyromanen suchen die Nähe des Feuers. Zündeln und löschen sind die Melange, aus
denen sie häufig ihr Selbstwertgefühl beziehen.
Daran gemessen ist die Führungsclique der örtlichen CDU eine Ansammlung von Pyromanen.
Da lassen sie beinahe zwei Jahrzehnte die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr ihren Dienst an der Allgemeinheit in einem maroden Gebäude verrichten, dann spielt sich der Spitzenkandidat zur Kommunalwahl, nachdem die Kameraden wegen der unhaltbaren Zustände den Dienst quittierten, als Retter der Wehr auf. Allerdings erst, nachdem Vertreter aller demokratischen Gruppierungen das Agieren der CDU geführten Verwaltung und den skandalösen Umgang mit den ehrenamtlichen Brandschützern verurteilten und sich hinter die Kameraden stellten.
Dann forcieren sie die Kündigung des Gesellschaftervertrages des Theaters um sich dann, als Retter des Theaters in der bisherigen Form zu gerieren.
Oder bei der Fußballmannschaft des GSV04. Die Machenschaften des CDU-Großspenders und Scheingewerkschafters Wilhelm Schelsky, der nebenher noch den CDU-Ortsverband, OB Königs Wahlkampf 2001 und über Jahre den CDU-Bundestagsabgeordneten und Hinterbänkler Ulrich Adam sponsorte, führten auch den Fußballverein an den Rand des finanziellen Ruin. Dies unter den Augen von Verwaltungsratschef und CDU-Multifunktionar Liskow und des CDU-Kreisverbandsschatzmeisters Steffens, der auch als Schatzmeister des Kreisverbandes fungierte.
Für den Spitzenkandiadaten und CDU-Chefdemagogen war die Saison allerdings „vor allem durch den Weggang des Trainers Andreas Zachhuber geprägt“. Beim letzten Spiel der Saison, in welchem es weder um Auf- noch Abstieg geht, will Chefdemagoge Hochschild nun mit allen „Mitgliedern und Kandidaten der Bürgerschaft“ das letzte Heimspiel besuchen. Denn Fußball, so der Malermeister, sei ein Massenphänomen. Es ist eben auch alles eine Frage der Relation. In dem kleinen Stadion können auch schon einmal knapp 2 Prozent der Einwohner der Stadt, die maximal die Heimspiele besuchen, als Masse wahrgenommen werden.
Während sich die Christdemokraten in ihrem Wahlprogramm noch die Konsolidierung der städtischen Finanzen, die Sanierung von Schulen und Kindertagestätten auf die Fahne geschrieben haben, will der Malermeister nun auch überlegen, wie er bzw. seine Fraktion den unterklassigen Fußballverein unterstützen kann. Erste „informelle Gespräche“ soll es bereits, so Hochschild, gegeben haben. Wie dies alles zu erreichen sein könnte, entschließt sich vermutlich nicht nur den CDU-Granden.
Den Wählerinnen und Wähern wird dieses Dilemma, die Hochstapelei und das Wunschdenken der Christdemokraten nicht verborgen bleiben.
Da es sich bei Pyromanen zumeist um Menschen ohne Gefühlsanschluss handelt, werden die Damen und Herren um den Chefdemagogen Hochschild eine Wahlniederlage ohne weitergehende Blessuren verschmerzen können.