Greifswalder CDU kämpft tapfer gegen den Rest der Welt

„Ohne Worte“ könnte man das auch kommentieren. Einigen fehlten sie auch schon.

Wenn wir in diesen Tagen feststellen dürfen, wieviel öffentliche Kritik Katrin Müller-Hohenstein (ZDF) für eine blöde Frage an Miroslav Klose einstecken musste, fällt es schwer, für diese Darstellung der CDU Greifswald noch genügend deutliche Worte zu finden.
Um „Kreisfreiheit“ geht es schon lange nicht mehr. Jeder vernünftige Vorschlag zur Verbesserung der Verwaltungsstrukturen in der Stadt-Umland-Region Greifswald wurde von der hiesigen CDU in den vergangenen Jahren ignoriert oder zurückgewiesen. Lieber klammert man sich an einen Status, an einen Begriff und verliert dabei nicht nur das Thema aus den Augen. Statt sachlich für eine Stärkung Greifswalds als Zentrum zu argumentieren, werden die kleineren Städte der Umgebung pauschal schlechtgemacht. Wenn man gegen Anklam als Sitz eines künftigen Landkreises Bedenken hat, und für Greifswald als bessere Alternative werben möchte, sollte man dabei nicht die Variante wählen, die die denkbar kontraproduktivste ist. Es sollte eigentlich völlig klar sein, dass jede Stadt, die im Zuge einer Verwaltungsreform die Funktion als Verwaltungssitz verliert, eine angemessene Kompensation erhalten muss, also im Falle des Falles eben auch Anklam. Ohne ein faires Angebot an Anklam geht es nicht und nur die CDU Greifswald kapiert das nicht.
Und wenn der örtliche CDU-Landtagsabgeordnete die „starke Präsenz rechtsextremistischer Kräfte in Anklam“ als Argument anführt, so muss er sich zuerst mal fragen lassen, ob es um so viel besser ist, wenn sein eigener Laden auf die Ästhetik totalitärer Regimes zurückgreift.

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